Kamin und Schornstein – zwei Komponenten, eine Einheit

kamin-und-schornstein

Wer sich mit dem Gedanken trägt ein eigenes Haus zu bauen, wird im Laufe der Planungen sicherlich mit dem Gedanken konfrontiert werden: Kamin? Ja oder Nein? Auch in einer gebrauchten Immobilie ist die Überlegung nach einem Kamin, und dadurch nach einer alternativen Wärmequelle, oft sinnvoll. Doch was muss man beachten? Kamin und Schornstein, welche Fehler kann ich machen? Das Zusammenspiel beider Komponenten sollte schon bei der Planung eine wichtige Rolle spielen.

Schornstein ist nicht Schornstein

kamin-und-schornsteinBevor man sich Gedanken über die Art der neuen gemütlichen Feuerstätte macht, sollte der Blick auf den Schornstein gehen. Nur ein ausreichend dimensionierter Schornstein wird den Anforderungen der neuen Feuerstätte genügen und bei der endgültigen Abnahme durch den Bezirksschornsteinfeger auch die benötigte Freigabe erhalten. Die Schornsteinberechnung ist hier der erste Ansatz. Die DIN EN 13384 beschreibt mögliche Rechenverfahren, wie man durch die richtige Dimensionierung des Schornsteins, das sicher Ableiten der Abgase ins Freie gewährleisten kann. Dieses gilt sowohl für einfach, als auch für mehrfachbelegte Schornsteine. Ob eine Schornsteinberechnung notwendig ist, sollte bereits im Vorfeld mit dem Schornsteinfeger abgestimmt werden. Denn nur dann darf die Anlage betrieben werden. ansonsten bleibt der Ofen sprichwörtlich kalt. Einige Anbieter von Schornsteinen und Feuerstätten, haben die Erstellung einer solchen Berechnung in ihrem Portfolio.

Zuluft und Abluft

Eine alternative zu den klassischen Schornsteinen, ist gerade bei Feuerstätten, bei denen eine Fremdbelüftung im ersten Ansatz nicht vorgesehen ist, ein sogenannter Luft-Abgas-Schornstein. Der Kamin benötigt hier keine Raumluft für den Verbrennungsvorgang, sondern bezieht seine benötigte Luft aus der Zuluft. Durch die Erwärmung der Zuluft über die Abgase, stellt sich gleichzeitig ein gewisser Energiespareffekt ein. Das Abgas wird durch das Rohrinnere sicher ins Freie geleitet, gleichzeitig bezieht die Feuerstätte über den Außenmantel des doppelwandigen Rohres seine Zuluft für den Verbrennungsvorgang.

Kein Schornsteinsystem vorhanden

Wer eine gebrauchte Immobilie erwirbt wird oft erst nach einer fachlichen Beratung und Berechnung entdecken, dass der Anschluss einer neuen Feuerstelle an das vorhandene Schornsteinsystem oft nicht möglich ist. Hier ist die Montage eines Edelstahl-Schornsteins eine gute und kostengünstige Alternative. Diese können einfach, oder doppelwandig ausgeführt werden. Auch dreischalige Ausführungen sind inzwischen erhältlich und bieten somit ein integriertes Luft-Abgassystem. Guter Korrosionsschutz und eine gewisse Knicksicherheit sind genauso Vorteile eines solchen Systems, wie die schnelle und einfache Montage. Geeignet sind Edelstahl-Schornsteine für alle Regelfeuerstätten, wie Gas, Festbrennstoffe oder auch Pellets. Wem der glänzende Edelstahl an der Hausfassade stört, wird inzwischen auch mit lackierten Elementen bedient. Hier ist zu beachten, dass ein die Lebensdauer des Anstriches, auf einer glatten Edelstahlfläche, oft nicht von Dauer ist.

Alternativen – Kamin ohne Schornstein

Die Anschaffung eines Kamins, und damit eine zusätzliche alternative Wärmestätte, scheitert leider oft an den vorhandenen Gegebenheiten. Verlangt die Berechnung nach einem neuen Schornstein und ist die Montage eines Edelstahlschornsteins nicht möglich, so scheint der Traum einer gemütlichen Feuerstätte schnell ausgeträumt zu sein. Eine echte Alternative sind da jedoch Kamine ohne Schornstein. Hier kommen drei Varianten in die engere Wahl. Zum einen das Elektro-Feuer, bei dem Wasserdampf aus einem Vernebler von orangefarbenen Licht angestrahlt wird und somit der Eindruck von offenen Flammen entsteht. Der teure Gaskamin, in dem zwischen den Keramik-Holzscheiden die Flammen lodern und der kostengünstige Ethanol-Kamin, der jedoch oft durch seine Ruß- und Geruchsbelästigung nicht zu überzeigen weiß.

Wozu man sich auch immer entschließt. Das Zusammenspiel zwischen Schornstein und Feuerstätte sollte bereits in einer frühen Planungsphase genau begutachtet werden. Fachbetriebe bieten oft maßgeschneiderte Möglichkeiten sich seinen Traum von einem Kamin zu erfüllen oder bieten adäquate Alternativen.

Heizen mit Kamin

heizen-mit-kamin

Das Heizen mit Kamin ist wildromantisch. Im Kamin lodert ein Feuer, davor eine Decke – und zwei Menschen mit einem schönen Tasse Tee. Und ja, genau so kann es sein. Beim Heizen geht es aber um mehr als nur einen netten Abend zu zweit vor dem Kamin zu verbringen. Wer mit dem Feuer eine ganze Wohnung oder auch nur ein Zimmer heizen will, der muss so einiges beachten. Sicher, viel davon geht auch auf die deutsche Bürokratie zurück – einiges dient aber auch der eigenen Sicherheit.

Sicherheit an erster Stelle

heizen-mit-kaminDer wichtigste Punkt an dieser Stelle ist sicherlich, dass ein geeigneter Schornstein vorhanden sein muss. Denn so ein Feuer produziert auch Ruß und andere giftige Dämpfe – und die müssen aus dem Haus heraus. Das geht nur, wenn in der Wohnung oder dem Haus ein Kamin vorhanden ist, der auch den Vorschriften entspricht. Ist noch ein alter Schornstein vorhanden, prüft der örtliche Kaminkehrer, ob er den Normen entspricht – und der Kamin sicher betrieben werden kann. Ist keiner vorhanden, muss er nachgerüstet werden. Das geht in einem kleinen Einfamilienhaus noch recht einfach. In einem Mehrfamilienhaus kann das schon schwieriger werden – vor allem, wenn die Wohnung in den unteren Stockwerken liegt. Hier sind Lösungen zum Nachrüsten sehr teuer.

Kamin-Vorteile im Überblick

Ein solcher Kamin hat aber auch gewaltige Vorteile. An erster stehen hier in heutiger Zeit natürlich die Kosten. Denn Holz ist billiger als Öl oder Gas. Vor allem dann, wenn es selbst im Wald geschlagen wird. Das muss aber nicht mehr sein. Große Baumärkte haben den Markt längst erkannt und bieten ihren Kunden Holz an – bereits fertig geschlagen.

Zudem machen sich Kamin-Besitzer unabhängig vom internationalen Rohstoff-Markt. Sie stellen sicher, dass die nächste Energie-Krise nicht den eigenen Geldbeutel belastet. Holz wächst in den heimischen Wäldern und wächst vor allem nach.

Außerdem hat der Kamin in Winter einen Vorteil, den keine andere Heizung ausstechen kann: Er produziert eine ganz besonders wohlige Wärme. Das sorgt im ganzen Haus für eine romantische Stimmung. Das Feuer knistert und lodert und erwärmt den ganzen Raum. Und auf welchem Heizkörper kann man schon einen Bratapfel zubereiten?

Kamin-Nachteile – worauf zu achten

Allen Vorteilen zum Trotz, ein paar Nachteile hat die wohlige Wärme natürlich auch. Gerade Fans der Smart-Home-Technologie werden es schon erkannt haben: Ein Kamin kann nur laufen, wenn die Besitzer zu Hause sind. Er kann nicht einfach mit einer App von unterwegs angeschaltet werden. Auch nachts kann ein Kamin nicht ohne Aufsicht laufen.

Außerdem braucht der Kamin, wie bereits erwähnt einen Schornstein. Und der muss vom Kamin-Kehrer gewartet werden. Und der weiß, welch hohen Preis er für seine Arbeit verlangen kann.

Ein Kamin als alleinige Heizung im Haus oder in der Wohnung ist also nicht mehr zeitgemäß. Vor allem die Tatsache, dass er nicht alleine vor sich hin brennen kann, macht eine Heizung fast schon unabdingbar. Ein Kamin kann aber eine schöne Unterstützung sein – und auch dann hilft er, Heizkosten zu sparen – und schafft ein romantisches und einmaliges Flair in der Wohnung.